Grundwissen – Lebensmittelmotten
Hinweis:
Häufig werden Lebensmittelmotten unwissentlich über gekaufte Lebensmittel eingeschleppt und zu spät erkannt. Als vorbeugende Maßnahme empfehlen wir eine unserer Pheromonen präparierte Klebefallen im zu schützenden Bereich aufzustellen. Dieses Vorgehen sorgt für eine direkte Bekämpfung der Insekten, bevor sie sich gemütlich ausbreiten können. Durch das Monitoring erkennen Sie nach ein paar Wochen eine akute Gefahr oder im Bestfall nicht.
Als Lebensmittelmotten, Speisemotten oder Küchenmotten werden umgangssprachlich verschiedene Arten aus der Familie der Zünsler (Pyralidae) bezeichnet, die häufig als Vorratsschädlinge auftreten können. Einzelne Arten sind u.a.:
Dörrobstmotte (Plodia interpunctella) (Farberscheinung: braun-weiß)

Merkmale
Die Gesamtentwicklung der Dörrobstmotte (Flügelspannweite von 13 bis 20 Millimetern und eine Körperlänge von 4 bis 10 Millimetern) dauert zwischen 30 (30°C) und 74 (20°C) Tage je nach Temperatur. Die Lebensdauer beträgt ca. 10 bis 14 Tage. In dieser Zeit können hunderte Eier gelegt werden, die eine ähnliche Entwicklungsdauer benötigen.
Lebensweise
Aus den bis zu 300 Eiern schlüpfen schon nach wenigen Tagen unterschiedlich gefärbte Raupen, die sich im Laufe ihrer Entwicklung 3- bis 5-mal häuten und bis zu 17 Millimeter Länge erreichen können. Die Larven sitzen gerne in Kokons und verpuppen sich nach einiger Zeit in Verstecken außerhalb des Nahrungsvorrates.
Dörrobstmotten sind kälteempfindlich. Bei guten Bedingungen können Sie mehrere Generationen Nachwuchs pro Jahr bekommen. Die Raupen der Dörrobstmotte fressen, verspinnen und verschmutzen Getreideprodukte, Malz, Schokolade, Kakao, Kaffee, Nudeln, Tee, Gewürze, Dörrobst und in Ausnahmefällen auch frisches Obst.
Bekämpfung
Zur Bekämpfung können Sie im Haushalt, Lebensmittelbetrieben und darüber hinaus “Einfach, Sicher und Effektiv” unsere Pheromonen präparierte Klebefallen verwenden. Regelmäßige Produktkontrollen und Testverfahren bestätigen die Wirksamkeit unserer Fallen.
Befallene Lebensmittel sollten ebenfalls identifiziert und entsorgt werden. Auch sollten Sie Ihre Nahrungsvorräte luftdicht verpacken z.B. in Glas oder Plastikbehältern. In Folie originalverpackte Nudeln, Schokolade o. ä. sind nicht ausreichend geschützt. Die Raupen können auch gewisse Kunststoff-Verpackungen durchdringen können.
Hinweis: Unter Umständen kann auch Kaffeesatz, der zur Düngung von Zimmerpflanzen verwendet wird, Dörrobstmotten dazu bewegen, dort Eier abzulegen. Daher sollte man auf diese Form der Düngung verzichten.
Mehlmotte (Ephestia kuehniella) (Farberscheinung: silbrig-grau)

Merkmale
Die Mehlmotte hat eine Flügelspannweite von 20 bis 25 Millimetern und eine Körperlänge von 10 bis 14 Millimetern. Diese Mottenart ist somit deutlich größer als alle anderen verwandten als Vorratsschädlinge auftretenden Arten wie z.B. die Dörrobstmotte. Sie sind bleigrau gefärbt und tragen meist zwei helle, von dunklen Schuppenbändern gesäumte, gezackte Querlinien und einige kleinere schwarze Flecken sowie eine Reihe aus kleinen, dunklen Flecken am Vorderrand.
Lebensweise
Aus den abgelegten Eiern schlüpfen nach ca. 4 Tagen (30 °C) -abhängig von der Temperatur- die Raupen. Die erste Larve erreicht eine Länge von “nur” einem Millimeter. Wohingegen die verpuppungsreife Larve am Ende des sechsten Raupenstadiums 11 bis 13 Millimeter Länge erreichen kann. Sie benötigt dafür bei einer Temperatur von 30 °C etwa 41 Tage. Für die Entwicklung vom Ei bis zum neuen geschlechtsreifen Insekt ca. 50 Tage. Die Larve verpuppt sich meist außerhalb des Nahrungsvorrates. Die Puppe ca. 9 Millimeter lang und zunächst grünlich gefärbt, später verfärbt sie sich auf der Oberseite des Rumpfs rotbraun. Die ausgeschlüpften Motten sind schnell paarungsbereit. Die Weibchen können bereits Eier legen, ohne dass sie vorher Nahrung aufgenommen haben müssen. Somit ist ein schnelles Handeln gerade bei der Mehlmotte notwendig, um die Ausbreitung einzudämmen und zu stoppen.
Diese Mottenart kann in Europa normalerweise drei, in sehr warmen Gebäuden vier Generationen im Jahr bilden und legt oberhalb von 25°C keine Entwicklungspause ein.
Die Raupe ernähren sich überwiegend von Mehl. Sie kann auch an intakten Getreidekörnern (v. a. Maiskörnern), verarbeiteten Mehlprodukten wie Teigwaren und anderen pflanzlichen Substanzen wie z. B. trockenem Gemüse und Gemüseprodukten schädlich werden. An Gemüse und Früchten ist aber die verwandte Kakaomotte weitaus häufiger. Die Larven spinnen Wegfäden bei allen Bewegungen und leben meist in locker zusammengefügten Gespinsten. Diese können bei der maschinellen Verarbeitung von Mehl große Schäden anrichten.
Im Haushalt werden, einmal in einen Vorratsschrank eingeschleppt, in kürzester Zeit sämtliche bevorzugte Lebensmittel kontaminiert. Sie können durch Gewinde locker aufsitzender Deckel in ein Vorratsgefäß eindringen und dünne Verpackungen durchbeißen sowie bis zu 400m weit kriechen.
Bekämpfung
Ebenfalls wie bei der Dörrobstmotte kann auch zur Bekämpfung unsere Pheromonen präparierte Klebefallen verwendet werden. Befallene Lebensmittel sollten ebenfalls umgehend entsorgt werden, da sie zu gesundheitlichen Problemen wie Allergien und Magen-Darm-Krankheiten führen können. Lebensmittel, die befallen sind, weisen meist fadenartige Gespinste und zusammenklebende Körner auf
Mehlzünsler (Pyralis farinalis) (Farberscheinung: braun-gelb)

Der Mehlzünsler wird ganz allgemein zu den Vorratsschädlingen von Körnern, Körnerprodukten, Mehl und Mehlprodukten gerechnet. Aber verglichen mit der Dörrobstmotte ist er nur von untergeordneter Bedeutung.
Merkmale
Die Falter erreichen eine Flügelspannweite von 18 bis 30 Millimeter. Der Mehlzünsler kommt fast ausschließlich in der Nähe des Menschen und seiner Behausungen vor z.B. in Mühlen, Bäckereien und Getreidelagern, aber auch in Haushalten und Tierställen, wo Futtermittel gelagert werden. Die Larven bevorzugen eine feuchte und warme Umgebung.
Lebensweise
Der Mehlzünsler bildet 1-2 Generationen im Jahr. Unter sehr günstigen Voraussetzungen (warme und feuchte Bedingungen) können weitere Generationen gebildet werden (bis zu 5 Generationen pro Jahr). Die Falter fliegen in der Regel von Juni bis August. Sie sind dämmerungs- und nachtaktiv und kommen an künstliche Lichtquellen. Tagsüber ruhen die Falter an dunklen Wänden und lassen sich kaum aufschrecken. Wenn die Falter gestört werden, fliegen sie kaum auf, sondern laufen schnell in ein neues dunkles Versteck.
Die Weibchen legen ca. 200 bis 500 Eier in der Nähe der späteren Raupennahrung ab. Die Raupen schlüpfen nach 3 bis 5 Tagen und fressen vor allem Körner und Körnerprodukte, aber auch getrocknete Pflanzenteile wie Klee. Sie bilden häufig Gespinströhren in der Nahrung aus, die mit Nahrungsresten verklebt sind. Es werden fünf Larvenstadien gebildet. Die Entwicklungszeit vom Schlüpfen bis zur verpuppungsreifen Larve beträgt unter günstigen Umständen ca. 42 bis 56 Tage. Die Verpuppung erfolgt in einem seidenen Kokon. Unter optimalen Bedingungen (24 ± 2 °C und 50 ± 5 % relative Luftfeuchtigkeit) ergab sich eine mittlere Generationsfolge von etwa 70 bis 76 Tagen. Die Falter leben rund 10 Tage, die Männchen leben meist einige Tage länger als die Weibchen.
weitere als Lebensmittelmotten bezeichnete Arten
- Getreidemotte (Sitotroga cerealella) – (Farberscheinung: trüb-lehmgelb)
- Korkmotte (Nemapogon cloacella) (Tineidae) – (Farberscheinung: schwarzgepunktet-weiß)